Der Friedhof Altglienicke gehört zum Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Er liegt an der Westgrenze des Bezirks. Der Friedhof wird nördlich, westlich und südlich durch Grünland bzw. einzeln stehende Bebauungen begrenzt, östlich durch die Schönefelder Chaussee (seit 1920, vorher Schönefelder Weg). Eingang und Adresse ist Schönefelder Chaussee 100, 12524 Berlin. Die Gesamtfläche des Friedhofs umfasst rund 23.500 m².

Die Besonderheit der Grabfelder U1 / U2 auf dem Friedhof Altglienicke, nämlich die sammelgrabartige Urnenbestattung in großer Zahl und kürzester Zeit von 1940 bis 1943 steht im direkten Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Herrschaft. In den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs erfolgten zunächst noch Urneneinzelbestattungen von Opfern aus Konzentrationslagern und Tötungsanstalten. Gegen Kriegsende wurden Aschen ungeordnet, zunächst in Sammelgräbern und später als Massengrab zum Beispiel in Gruben oder angrenzenden Gewässern verbracht.



Auf einer Besprechung der Verwaltung des Friedhofs Altglienicke am 11. Oktober 1940 wurde der Anlegung eines Sammelgrabfeldes zugestimmt. Urnen aus dem KZ Sachsenhausen konnten mit Beisetzungsbelegen, also einem Formular mit Urnennummer, Datum der Einäscherung und knappen Lebensdaten nun direkt zum Friedhof angeliefert werden. Urnen aus dem KZ Buchenwald, Dachau und den Tötungsanstalten wurden dem Krematorium Berlin-Treptow zugesandt, das offenbar als Verteilerstelle diente. Dort sammelte man die eintreffenden Urnen und überstellte sie anschließend dem Friedhof zur Beisetzung.
Die ersten Beisetzungen von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft im Grabfeld U2 begannen am 6. Dezember 1940 und endeten 1952, als hier Urnen von in der Haftanstalt Plötzensee Hingerichteten beerdigt wurden.

Im Urnensammelgrab des Friedhofs Altglienicke wurden Opfer unterschiedlicher Nationen bestattet. Knapp zwei Drittel der Verstorbenen waren deutsch, etwa ein Drittel polnisch, weitere Verstorbene aus der ehemaligen Sowjetunion, Österreich, aus der ehemaligen Tschechoslowakei sowie wenige von nicht erfasster Nationalität. Bei den deutschen Opfern handelte es sich um Urnen, die entweder von den Angehörigen nicht abgefordert wurden oder bei denen es keine Angehörigen gab. Da Urnen ausländischer Opfer nicht in die Heimatländer versandt werden durften, mussten sie in Deutschland bestattet werden.
Die neu gestaltete Grabstelle auf dem Friedhof Altglienicke soll Hinterbliebenen ein angemessenes Trauern ermöglichen. Die namentlich benannten Opfer sind Ausgangspunkt eines gemeinsamen Erinnerns, Gedenkens und Lernens.