Bestand
Die Begräbnisstätte der Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft liegt auf einer kleinen Fläche am Eingang des Friedhofs Altglienicke. Von offizieller Seite wurde etwa 1950 ein aus heutiger Sicht recht minimaler, zusammenfassender Gedenkstein eingerichtet. Erst beim Lesen der Inschrift auf diesem Gedenkstein offenbart sich, auf einem Sammelgrab zu stehen.

Entwurf
Die Toten werden nun im würdigen Rahmen der Anonymität enthoben. Ähnlich wie Grab und Grabstein gestalten wir den Erinnerungsort zweiteilig: Die Urnengrabstelle der Opfer wird bepflanzt und mit einem Schriftband zu einem gemeinsamen Gräberfeld gefasst. Daneben werden auf großen Glaselementen die Namen der Toten genannt.

Ort der Namen
Vor der Friedhofsmauer befindet sich ein L-förmiges dunkelgrünes Glaselement. Das transparent-grüne Element verbirgt die dichte Materialität der historischen Mauer nicht gänzlich, gleichzeitig reflektieren seine Grüntöne die Farben der Bepflanzung. Auf diesem Element sind die Namen und Lebensdaten der Toten zu lesen. Jeder Name für sich in individueller Handschrift, als lichte Ausnehmung im dunkelgrünen Glaskörper sichtbar. Sonne und Licht brechen sich an hellen Mattglas-Ausnehmungen, die der Schrift ein schimmerndes Volumen geben.

Urnengrabfeld
Der Bereich des Urnengrabfeldes wird von einem Streifen aus Baubronze gerahmt, darauf ist auf Polnisch, Deutsch und Englisch zu lesen, an welchen Orten die hier Bestatteten ermordet wurden. Das Gräberfeld innerhalb dieses Rahmens ist ein wenig erhöht und mit immergrünen Bodendeckern bepflanzt, ähnlich den Gräbern der Umgebung. Als erstes sichtbares Zeichen, das diesen Toten gesetzt wurde, bleibt der bestehende Gedenkstein aus den 1950er Jahren an dem ursprünglichen Aufstellungsort und wird in diese Fläche integriert.